Wer aus den milden Niederungen des Rhein-Main-Gebietes die Höhen des Westerwaldes erklimmt, merkt schon auf den ersten Etapen dieser ca. 400 Kilometer langen Wochenendtour, dass hier oben tatsächlich ein kalter Wind pfeift. Die Konturen des Westerwaldes sind nicht so scharf wie z. B. die der Eifel. Tiefe Schluchten und steile Gipfel fehlen völlig. So wird eine Westerwälder Motorradtour zur absouten Genießersache. Unbeschwert durch die Kurven schwingen, in Ruhe die Gegend anschauen - das ist das richtige Rezept.
Der Startschuss zur Runde fällt in Neustad/Wied. Von hier aus folgt ein wunderschönes, verträumtes Sträßchen dem Flüsschen Wied und führt uns durch ein enges Tal hinab bis zur Ortsgrenze von Neuwied. Kurz vor Neuwied geht es links ab nach Bendorf und von dort ein Stück die B 413 nach Norden bis Dierdorf. Nun gilt die Devise: Nimm den Lenker fest in die Hand und mach was draus! Denn bis Döttesfeld folgen rund 25 mit Kurven gespickte Kilometer durch das Holzbachtal.
Kurz nach rechts auf die B 256, vor Schürdt links ab nach Weyerbusch und dann auf traumhafter Strecke bis Windeck/Dattenfeld mit seinem legendären Motorradtreff Bikers Rast. Entspanntes Gleiten ist auf der Weiterfahrt entlang der Sieg angesagt. Ab Betzdorf wird der Asphalt schmaler und die Gegend einsamer - wir verlassen die B 62 und kurven quer durch die Provinz über Herdorf, Daaden, Nister-Möhrendorf, Driedorf und Odersberg nach Weilburg. Der Bummel durch die reizende Altstadt Weilburgs ist Pflicht, bevor mit einem kurzen Stück auf der Lahn-Ferienstraße wieder der Asphalt ruft.
Limburg heißt die nächste Station mit obligatorischem Besuch des herrlichen Doms. Uber Diez und Isselbach geht es weiter nach Montabaur, wo das wohl eindrucksvollste Schloss des Westerwaldes steht. Auf einem Hügel mitten im Ort thront der Bau mit gelber Fassade und schiefergrauem Dach. Durch die Orte Wirges und Selters führt die Route anschließend nach Dierdorf, dem Ziel der Runde.
Karte der Tour